9. Tag Huummovaara – Kitee – Niirala – finnisch-russische Grenze – Lyaskelya - Uuksu
Am Vorabend haben wir uns nochmals den Papieren gewidmet die wir an der Grenze richtig ausgefüllt vorzeigen mussten. Einige Unsicherheiten bestanden noch als wir uns zu Bett legten. Die Nacht war wie bis jetzt immer sehr ruhig und nicht zu kühl.
Nach einer warmen Dusche, dem Frühstück und alles fein säuberlich verstaut machten wir uns auf den Weg zur Grenze.
Nach einer kurzen Strecke kamen auch schon die ersten Anzeichen von Warteräumen, Gitter und Stacheldraht in Sicht. Ein erster Check unserer Pässe, kurzes Warten und weiterfahrt zum nächsten Warteraum – aber bereits mit Blick auf die Zollstation. Nach erneutem kurzen warten, waren wir an der Reihe. Die ganze Prozedur verlief sehr ruhig und geordnet ab. Als Erstes die Pass und Visakontrolle, dann die Fahrzeugpapiere respektive die Fahrzeugversicherung und schliesslich noch die Einfuhrkontrolle. Im Zollhaus drinnen mussten wir dann die vorher erstellte Zolldeklaration nochmals in 2-facher Ausführung in einem ausschliesslich in russischer Sprache abgefasstem A4-Formular neu ausfüllen. Das in Russisch und Englisch abgefasste A5-Formular, das wir vorgängig erhalten haben, war nicht gültig. Zum Schluss haben die Grenzbeamten noch die Fahrzeuge untersucht. Nach dem zeigen des Motorraumes, weiteren 3-4 Kisten im innern des Autos und natürlich auch das seltsame Ding das ich hinter mir herzog. Es war mehr „Gwunder“ als eine wirkliche Kontrolle. Nach einer kurze, fragende Geste zum Grenzbeamten und einem ebenso kurzen, prägnanten „Ok“, konnten wir passieren. Nach ca. 300Meter nochmals ein Check der Papiere und einem schnellen Blick in den Anhänger waren wir nach insgesamt ca. 75 Minuten durch.
Gleich nach der Grenze habe ich meine Dieselreserven aufgefüllt, für sage und schreibe ca. 70 Rappen der Liter – bei diesen Preisen können wir noch lange in Russland herumkurven. Herumkurven, ist der richtige Ausdruck für die folgende Strecke südwärts dem Ladogasee (Ausdehnung 400 x 300 Kilometer – der grösste Süsswassersee in Europa) entlang. Nicht weil die Strassen so kurvig sind, das auch aber weil den vielen Schlaglöchern ausgewichen werden muss. Teilweise sind die Strassen, oder besser gesagt die Karrwege in einem erbärmlichen Zustand, obwohl sie Hauptverkehrswege entlang dem See sind. Nach vielen anstrengenden Kilometern kamen wir auf die Idee nächstens nach einem Schlafplatz für uns zu suchen. Nach einem Abstecher rechts zum See hin, sind wir an einem Fischerhafen gelandet der auch sehr viel versprechend und einladend für die Nacht aussah. Gerade ist ein Fischerboot angelandet und wir können uns nach den Möglichkeiten erkundigen. „я ничего в этом не понимаю“ . Ebenfalls Schulternzucken auf unserer Seite. Da schien der Mann eine Idee zu haben und ging zur nahe gelegenen Werkstatt. Ein Minute später kann ein anderer Mann auf einem Quad dahergedüst. Auf gut Englisch hat uns der Mann „Aleksej“ gesagt, dass wir hier selbstverständlich nächtigen können und Gunnar auf dem Sozius sogleich einen schönen Stellplatz gezeigt. Rasch unsere Schlafstadt aufgestellt und das Nachtessen zubereitet, sind wir dann der Einladung zu Aleksej gefolgt, ihn in seinem Haus nach dem Nachtessen auf einen „Schluck“ zu besuchen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir die russische Gastfreundschaft am eigenen Leib erfahren. Aus einem „Schluck“ wurde eine Wurst und Käseplatte mit einem „Schluck“ dazu, anschliessend eine herrliche Pilzsuppe, einem weiteren „Schluck“, getrocknetem Fisch und Bier, dann wieder Käse und Wurst und kandierte Früchte , und einen „Schluck“, ...., bis am Morgen um drei. Sattgegessen und immer noch durstig (nach Tee und Coci) sind wir dann in unser Heia gekrochen. Guten Nacht Gunnar, gute Nacht Naruna, gute Nacht Adrian, guten Nacht John-Boy - nein, der war nicht dabei.......
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