Mittwoch, 26. Dezember 2012

9. Tag – Montag 24.12.2012 / Gara Touflioudou – Sorce Bleu de Meski

Perfekte Nacht mitten in der Wüste. Am Morgen bei Sonnenaufgang aufgestanden, Morgentoilette, alles für die Weitefahrt gerichtet und hop un weiter geht’s. Anfangs durch fast endlose Weiten, später durch viele komplizierte Queds (tief eingefressene Bachläufe – ohne Wasser), sind wir wieder auf ein Plateau gekommen, wo’s auch recht hart, steinig und sehr staubig wurde. Ein Vergnügen der nicht besonders angenehmen Art. Gegen Nachmittag sind wir wieder auf eine befestigte Strasse gelangt, an derer wir in einem kleinen Ort unsere Vorräte auffüllen konnten. Jetzt war es auch langsam an der Zeit einen Nachtplatz zu suchen. Also wieder von der Strasse wer auf eine neue Piste, die uns der Algerischen Grenze nach wieder etwas nach Süden bringen soll. Durch ein kleines verfallenes Dorf hindurch, über einen kleinen Oasenbach.... und uups – wir stehen. Thomas hat den Landy richtig schön versenkt! Aber zu seiner Verteidigung, an einem Ort wo ich gesagt habe, dass er durchkommen sollte. Naja was soll’s! Jetzt die neu gekaufte „Sandschaufel“ ausprobieren. Nach einer Stunde graben, kurz vor Sonnenuntergang – das Militär im Anmarsch..“Bon Soir Mesieurs common aller vous“ Ein Major, ein Colonell und vier Soldaten..Wir könnten hier nicht stehen bleiben, meint der Major. Wir graben unbeirrt weiter und die Patrouille steht neben dran und schaut zu. Nach einer weiteren Stunde haben die Soldaten langsam kalt und auch ein wenig Schiss „tres dangereuse“, nun versuchen ein Fahrzeug aufzutreiben das uns herausziehen kann. Wir graben weiter. Nun scheitern wir aber definitiv. Nichts geht mehr. Zum Glück, der Colonell sagt mir dass ein Caminonette im Anzug ist. Als der Unimog da ist, wir alles nervös und wir müssen schlussendlich das Kommando für die Bergung übernehmen. Einmal ganz durch den kleinen Bach und wieder zurück – möglichst alles vorwärts. Die Soldaten staunen ab unserem Bergewerkzeug.. Waffleboards, Schaufel, Gurten, Schäckel. Dabei hat das Militär nichts, nicht mal eine Taschenlampe.. Nimmt mich wunder wie die das hätten anstellen wollen. Wir sind wieder auf festem Boden, bedanken uns mit einer Flasche Cola und Zigaretten. Der Colonell hat verbarmen mit uns, und beschenkt uns zu Weihnachten mit einem feinen Pain militaire (das Beste das wir bis anhin in Marokko bekommen haben).


Der Unimog eskortierte uns noch bis zur nächsten asphaltierten Strasse. Einmal hupen und winken und weg waren sie. Wir haben am Strassenrand alles kurz gerichtet und notdürftig verstaut und sind noch durch die dunkle Nacht, knapp 150km bis zu einem uns bekannten Campingplatz gefahren. Angekommen, abgestellt, Bett bereitet und abgekämpft in die Heja – Heiligabend in Marokko!

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