13. Tag St.Peterburg – Grenze Russland/Estland – Narva – Tallin – Keibu
Am Morgen ging es zügig aus den Federn, wollten wir doch heute direkt bis nach Estland fahren. Die Strecke Pskov – Turku, haben wir aus Gründen des recht weiten Umweges und auf Grund der Wetterlage, aus dem Routenplan gestrichen. Noch einen letzten „Schwatz“ mit den Campern auf dem Platz und schon ging’s los, durch die Stadt Richtung Tallin. Vorbei an E-Kraftwerken und Wohnsilos ging’s aus St.Peterburg hinaus auf die Autobahn bis zur Grenzstation bei Narva.
Die Grenze kündigte schon wieder früh durch einen Vorposten an, an dem zuerst einmal die Pässe kontrolliert wurden. Dann das gleiche Prozedere wie bei der Einreise. Zuerst Pass und Visa, dann noch die Zollabfertigung. Die gab wie schon bei der Einreise nach Russland wieder viel Schreibarbeit für den Zollbeamten. Nach einem kurzen Check über die mitgeführten Waren, sprich Motorraum, der Innenraum des Autos und schliesslich natürlich auch noch der Anhänger - Alles gut! Und weiter zur Estnischen Grenzstation. Doch in etwa das gleiche Spielchen, nur wurde alles ein wenig gründlicher gemacht. Zumindest was die mitgeführten Waren betraf. Das Resultat – mir liess die Beamtin 5 Päckchen Zigis, Gunnar auch (für 2 Personen), aber die überzähligen 3 Päckchen musste er der Vernichtung zuführen. Wenigstens waren’s nur russische Marlboro, und erst noch die kurzen. Erlaubt sind nur 40 Zigaretten pro Person, was wir nicht wussten. Da nichts mehr Besonderes mehr zum Vorschein kam wurden wir zur Weiterfahrt freigegeben.
Eine kurze Pause nötig, und bei einsetzendem Nieselregen, haben wir bei dem höchsten Wasserfall Estlands halt gemacht und etwas in dem kleinen Bistro gegessen. Und weiter Richtung Tallin. Den Lahemaa Nationalpark haben wir anschliessend, des Wetters wegen auch rechts liegen lassen. Für eine Übernachtung war es noch zu früh und wettertechnisch wollten wir auch nicht in dem Park; was sollten wir auch dort. Langsam die Stadt Tallin hineinkommend, konnte ich mich an den Ort erinnern wo ich vor 20 Jahren bei einem Geschäftsaufenthalt nächtigte. Es war an der Pirita Bucht beim Jachthafen (ehemaliges Austragungsort der Segelwettkämpfe an den Olympischen Spielen von Moskau). Erstaunlich wie sich hier alles in den Jahren verändert hat – zum Guten. Alles ist sauber, gepflegt und modernisiert. Dazumal spürte man noch ganz klar den Russischen Einfluss. Das Wetter war mittlerweile wieder prachtvoll und so entschieden wir uns noch einen Halt in der Stadt zu machen um uns speziell die Altstadt anzuschauen. Ein Parkplatz im Zentrum war sehr schnell gefunden. Wir schlenderten durch die sehr reizvollen Gassen der Altstadt, die trotz des Tourismus bis heute ihr „hanseatisches“ Flair bewahren konnte. Bei all den Gasthäusern in den Gassen, kam bei uns auch allmählich das Gefühl etwas zu essen zu wollen. Wir mussten uns nicht lange nach einem gemütlichen Lokal umschauen. Die Wahl fiel auf ein Restaurant, das auf Knoblauch spezialisiert ist. Alles irgendwie mit oder an Knoblauch. Das Essen hat uns allen wunderbar geschmeckt. Die Menus aus erlesene Zutaten und perfekt abgeschmeckt – zu anständigen Preisen. Perfekt.
Langsam aber sicher sollten wir uns über einen Schlafplatz Gedanken machen, war es doch etwas später geworden als gedacht. Es standen verschiedene Plätze auf unseren Karten zur Auswahl. Einen nach dem anderen angefahren, merkten wir, dass es Plätze waren, die eigentlich nur Standplätze mir null Infrastruktur waren. Bereits Mitternacht durch, entschieden wir uns auf einem Platz zu bleiben und „halbwild“ zu schlafen. Ich musste nur noch mein Gefährt richtig hinstellen und schon konnte ich für die Nacht in meinen Hänger kriechen. Ohne gestört, trocken und sehr ruhig verbrachten wir die Nacht.
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